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16. März 2006

Von Surfers Paradise nach Sydney

70.Tag – 10.03.2006

Lothar begann den Tag mit einem Jogging-Lauf entlang des Strandes von Surfers Paradies, Andrea musste wegen einer Fußverletzung (das gab sie zumindest vor ;-) leider darauf verzichten. Wahrscheinlich hatte sie deswegen auch schlechte Laune und zwang Lothar, sein geliebtes Surfers Paradise heute schon zu verlassen. Im Ernst: Unser Flug nach Peking konnte nicht verschoben werden und wir hatten noch eine ziemliche Strecke bis Sydney vor uns.

Entlang der Gold Coast ging es zunächst nach Burleigh Heads. Dort fanden gerade die Meisterschaften im Surf Life Saving statt. Es gibt mehrere Disziplinen, u. a. mit speziellen Ruderbooten und Surfboards. Vor allen die Rettungsboote mussten ganz schön gegen die Wellen kämpfen. In Australien hat sich Rettungsschwimmen als eigenständige Sportart entwickelt, die sehr populär ist und in der viele Wettkämpfe stattfinden.

Nach einem kleinen Bad im Meer ging es dann weiter bis Murwillumbah und dort zur Touristeninfo, die direkt am Tweed River liegt. Dort war man sehr nett und hilfreich und wir konnten uns einen Film über die erdgeschichtliche Entstehung Australiens und besonders dieses Gebietes ansehen. Murwillumbah ist umgeben vom Rand des weltweit größten erloschenen Schildvulkans der Erde. In der Nähe der Stadt liegt der Mount Warning, den wir besteigen wollten. Wir bekamen Informationen zum Aufstieg und man warnte uns, nicht zu spät loszugehen. Es besteht sonst die Gefahr, dass man den Rückweg nicht mehr vor Beginn der Dunkelheit schafft und sich im Regenwald verirrt.

Wir fuhren also zum Parkplatz am Fuße des Berges und schlüpften zum ersten Mal seit unseren Neuseeland-Wanderungen wieder in unsere Wanderschuhe. Ein komisches Gefühl, nach Wochen in Flipflops und Sandalen waren unserer Füße ‚richtige’ Schuhe gar nicht mehr gewöhnt  Am Beginn des Wanderpfades gab es auch ein Schild mit einer kurzen Beschreibung des Weges und nochmals den Hinweis, auf die Zeit zu achten.

Auf dem Weg trafen wir etliche Wanderer, die bereits auf dem Rückweg waren. Wir hatten ein Gespräch mit ein paar Hippies (sahen zumindest so aus), die mit ihrem Digeridoo den Pfad herab kamen. Sie warnten uns, dass es schon relativ spät sei und wir uns das mit dem Aufstieg noch mal überlegen sollten. Wir sahen auf die Uhr: 13.30h – also noch Zeit genug. Auf ihrer Uhr war es bereits 14.30h – na ja dachten wir, die vielen Joints. Wir gingen also weiter. Die Wanderung war sehr schön, teilweise hatten wir einen tollen Blick aufs Tal. Die meiste Zeit liefen wir im Schatten der Bäume, so dass die Sonne kein allzu großes Problem war. Der letzte Teil des Weges ist sehr steil, als Hilfe ist eine Stahlkette gespannt. Doch die Mühe lohnte sich. Der Mount Warning liegt quasi in der Mitte des Tweed Valleys und man hat einen Rundumblick auf den Kraterrand des ehemaligen Vulkans, der das Tal begrenzt.

Der Abstieg ging relativ problemlos, obwohl der Weg teilweise etwas schlecht zu erkennen war, da die Sonne schon relativ tief stand. Gegen 17 h waren wir dann wieder am Auto und da es bereits sehr spät war, beschlossen wir in Murwillumbuh zu übernachten. Nach einiger Suche fanden wir ein gutes Motel, das Palm Cove Motel. Zwar war es etwas teuerer als unsere sonstigen Unterkünfte, aber heute hatten wir uns ein bisschen Luxus verdient.

Wir unterhielten uns mit dem netten Eigentümer, der uns erklärte, was eigentlich ‚BYO’ auf Schildern vieler Restaurants bedeutet: ‚BYO’ steht für ‚Bring Your Own’, d. h. alkoholischen Getränke muss man selber mitbringen, da das Geschäft keine Lizenz zum Ausschank hat. Komisch, diese Australier! Wir erzählten von unserer Begegnung mit den Hippies, die wahrscheinlich aus Nimbin kamen. Das ist berühmt-berüchtigt als Hippiestadt, in der Marihuana offen gehandelt wird. Es stellte sich heraus, dass die beiden doch richtig die Uhr lesen konnten. Wir waren heute über die Grenze zwischen den Bundesstaaten Queensland nach New South Wales gefahren und damit auch über eine Zeitzonengrenze. In NSW gibt es im Winter die ‚Saving Time’ (so ähnlich wie in Deutschland die Sommerzeit), in Queensland hat man sich dagegen entschieden. Also waren wir tatsächlich eine Stunde zu spät dran. Die spinnen diese Australier!

71.Tag – 11.03.2006

Morgens machten wir noch einen kurzen Stadtspaziergang. Wir trafen ein paar Kids, die uns Katzenjunge für 5 A$ verkaufen wollten. Unseren Einwand, das eine Katze auf Reisen nicht so praktisch ist, wollten sie nicht so richtig gelten lassen. Im wohl einzigen Internetcafé der Stadt mailten wir Fotos für unser Weblog an Andrea’s Bruder Dominik, der diese für uns einstellen sollte. Es war wirklich frustrierend: 2 h für 8 Bilder! Was hätten wir alles für einen DSL-Anschluss gegeben.

Schließlich verabschiedeten wir uns von der Stadt und fuhren weiter an der Küste entlang nach Byron Bay. Ganz in der Nähe befindet sich der Leuchtturm von Cape Byron, der östlichste Punkt des australischen Festlandes. Die Aussicht auf die Bucht war wunderschön. Wir machten einen kleinen Spaziergang entlang der Steilküste und beobachteten die beeindruckende Brandung an dieser Stelle.

Unser nächstes Ziel war Lennox Head, ein kleiner Badeort, bekannt für die guten Surfbedingungen. Wir verbrachten ein paar schöne Stunden am Strand mit Baden und surften auf unserem Bodyboard in den wirklich hohen Wellen. Mittlerweile hatten wir ja schon einige Übung. Lothar versuchte sich zwischendurch am Öffnen einer Kokusnuss mit seinem Schweizer Taschenmesser – und wieder mal stellten wir fest, dass mit dem falschen Werkzeug alles doppelt so schwer ist 



Gegen 17 h kamen wir in Ballina, unserem heutigen Tagesziel an und fanden ein nettes Motel, die Travellers Lodge. Wir unterhielten uns mit dem Besitzer, der Deutsch sprach. Er hat früher für die Lufthansa gearbeitet und freute sich, mal wieder sein Deutsch trainieren zu können. Wir wollten heute beim Abendessen den Sonnenuntergang bei einem Barbecue (BBQ) genießen und dazu auf einen der vielen öffentlichen BBQ-Plätze gehen. Unser Wirt empfahl uns einen Park in der Nähe. Aus unseren Vorräten machten wir noch schnell einen Salat.
Aber leider verpassten wir dann doch den Sonnenuntergang, weil wir ewig für die Auswahl des Fleisches im Supermarkt brauchten. Nur durch Zufall fanden wir dann in der Dunkelheit tatsächlich einen Grillplatz, wo wir unsere Spareribs zubereiten konnten. Die öffentlichen BBQ-Plätze sind wegen der Brandgefahr in der Regel mit elektrischen Grills ausgestattet und nach anfänglichen Schwierigkeiten meisterten wir die Technik. Obwohl die Spareribs mehr Knochen als Fleisch waren, genossen wir unser nächtliches Festmahl.

Wir hörten während des Essens den Lärm eines Rugby-Spiels und dachten uns, es wäre eine gute Gelegenheit noch etwas typisch Australisches kennen zu lernen. Kurz entschlossen fuhren wir zum Stadion, doch leider war das Spiel gerade zu Ende gegangen. Zuerst dachten wir es wäre nur eine Spielpause, weil viele sich ein Bier holen gingen. Das wollten wir auch und trafen am Eingang auf Denis, der sich als Offizieller des Clubs vorstellte. Er sagte uns, dass der Zutritt nur für Clubmitglieder erlaubt sei. Was aber kein größeres Problem darstellte: Wir füllten kurzer Hand einen Antrag aus und wurden herzlich als Gastmitglieder der 'Ballina Seagulls' aufgenommen.

72.Tag – 12.03.2006

Lothar konnte Andrea heute zum Joggen entlang des Richmond Rivers überreden. Wir sahen viele Leute, die sich auf eine sonntägliche Boots- und Angeltour vorbereiteten und ein paar Pelikane, die das ganze Treiben beobachteten.

Bevor wir weiter in Richtung Süden aufbrachen, erkundeten wir noch etwas Ballina. Wir fuhren zuerst zum Aussichtspunkt über die Lighthouse Beach und dann weiter zur Shelley Beach. Dort machten einen kleinen Spaziergang am Strand und waren wieder mal beeindruckt von der Naturgewalt des Meeres und den Fähigkeiten einiger Surfer, diese zu bezwingen. Auf dem Weg raus aus Ballina sahen wir ein paar weißgekleidete ältere Herrschaften und wurden neugierig. Die Männer gehörten zum Ballina Bowling & Recreation Club und waren gerade beim ihrem wöchentlichen Rasenbowling-Spiel. Wir unterhielten uns über den Zaun hinweg mit einem netten Herren, der versuchte uns die Regeln zu erklären. Was in Deutschland unter Bowling verstanden wird, heißt in Australien übrigens ’Tenpin bowling’

Sydney war noch relativ weit entfernt, weshalb wir heute eine große Strecke schaffen wollten. Es ging immer entlang des Pacific Highways in Richtung Süden. Mittags machten wir Halt in Maclean, einer kleinen Stadt, die ihre schottische Wurzeln sehr betont. Die Lichtmasten wurden mit schottischen Kiltmustern bemalt. Wir picknickten am Clarence River, der ziemlich groß ist.

Dann ging es weiter über Grafton nach Woolgoolga. Dort sahen wir neben der Straße einen indischen Tempel und wurden neugierig. Es stellte sich heraus, dass es sich um einen Sikh-Tempel handelt. Diese Religion stammt aus dem Panjab, eine Region im Norden Indiens. Wir wurden von einer jungen Frau der Gemeinde eingeladen, uns den Tempel anzusehen und zum Essen zu bleiben. Es war sehr interessant, etwas über den Tempel, die Religion und das Leben der Sikh in Australien zu erfahren. Etwa die Hälfte der Bevölkerung von Woolgoolga sind übrigens Sikh.


Nach diesem interessanten Intermezzo fuhren wir bis Coffs Harbour, wo wir uns an Fredo’s Pies, um einmal das australische Nationalgericht zu probieren. Pies sind Pasteten, die aus einem Teigmantel und einer Füllung aus zerkleinerten Fleisch, Wild, Fisch oder Geflügel bestehen. Pies sind in Australien wirklich sehr beliebt: es werden rund 260 Mio. pro Jahr vertilgt, das sind ca. 13 Stück pro Einwohner. Wir haben drei verschiedene probiert, das hat uns erstmal gereicht. Alfred Biolek würde sagen: "Es hat interessant geschmeckt." ;-)

In Kempsey fanden wir ein günstige Unterkunft, das ’Motel Kempsey’. Da es keine Kochmöglichkeit gab, bestellten wir uns eine Pizza.

73.Tag – 13.03.2006

Vor der Weiterfahrt wollten wir noch schnell Kempsey erkunden. Die Stadt ist berühmt für zwei Dinge: den Akubra-Hat (so ein Ding wie Crocodile Dundee trägt) und für Slim Dusty, den legendären Country-Sänger und berühmtesten Sohn der Stadt. Wir hatten gehört, dass es hier ein Museum für ihn geben soll. In der Touristeninfo sagt man uns aber, dass dies erst in Planung sei. Also mussten wir uns mit einem Foto neben einem Papp-Dusty zufrieden geben.

Unsere nächste Station war Port Macquarie. Wir machten einen kleinen Spaziergang am Meer, entlang des ’Breakwall’. Seit Jahren werden die Steine der Mole von Besuchern bemalt oder beschrieben. Teilweise richtig kleine Kunstwerke. Schließlich gelangten wir an die Pazifik-Mündung des Hastings Rivers.

Danach ging es auf dem Pacific Highway wieder in Richtung Süden. Wir entschlossen uns in Rainbow Flat den Highway zu verlassen und auf dem landschaftlich schöneren Lakes Way in Richtung Forster-Tuncurry zu fahren. Wir machten eine kleine Kaffeepause in dieser netten Küstenstadt und fuhren dann weiter entlang des Lakes Way (auf deutsch Seen-Weg) in Richtung Buladelah. Die leicht bergige, wunderschöne Strecke führte vorbei am Wallis-See, dem Scott-See und dem Myall-See. Schließlich trafen wir wieder auf dem Pacific Highway, auf dem es weiter in Richtung Port Stephens fuhren.

Port Stephens ist ein weit ins Land reichender Naturhafen, bekannt als Urlaubs- und Erholungsgebiet. Zunächst fuhren wir nach Anna Bay, um die größte Wanderdüne der südlichen Hemisphäre zu sehen. Wir parkten unserer Auto und machten uns auf zu einem kurzen Spaziergang in der Düne. Bereits nach ein paar Metern hatten wir das Gefühl, in der Sahara zu sein: So weit das Auge reichte, nur Sand.


Nach dem Erlebnis dieses beeindruckenden Naturphänomens machten wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft für die Nacht. Dabei konnten wir ein typisches australisches Tier in freier Wildbahn erleben. Bei einem Backpacker konnten wir in den Baumspitzen wilde Koalas beobachten. Leider gab er dort keine Betten mehr und wir mussten weiter. Wir fanden nach einiger Suche ein Motel in Nelson Bay (Dolphin Motel), das ein ganz gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hatte.

74. Tag – 14.03.2006

Unser Schlaf war durch den lautstarken Streit eines Ehepaars etwas gestört worden. Irgendwann hatte dann wohl jemand die Polizei geholt und es kehrt Ruhe ein. Wir brachen vor dem Frühstück zu einem ausgedehnten Lauf am Meer auf. Trotzdem schien Lothar nach unserer Rückkehr noch nicht richtig wach zu sein. Er bemerkte nicht, dass der Toaster defekt war, das Toastbrot nicht auswarf und dieses langsam verkohlte. Andrea bemerkte aus dem Bad den Gestank und verhinderte Schlimmeres. Das ganze Zimmer voller Qualm, unerklärlich wie Lothar das nicht bemerken konnte. Er träumte wohl mal wieder.

Heute wollten wir es bis Sydney schaffen, eine Strecke von nur noch etwa 220 km. Gemütlich ging es auf den Pacific Highway zunächst nach Newcastle Die Stadt liegt an der Mündung des Hunter Rivers und ist eine der größten Hafen- und Industriestädte Australiens. Es gibt einen schönen, großen Strand in der Nähe des Zentrum. Wir bummelten an der Uferpromenade entlang und beobachteten eine Gruppe von Schulkindern, die wohl gerade einen Tag am Meer verbrachte. Die Kids bekamen Unterricht im Surfen, Volleyball und Schwimmen. Schien jede Menge Spaß zu machen. Wir spazierten noch zum Fort Scratchley, einer Festung aus dem Jahr 1882, und machten uns dann auf die Weiterfahrt nach Sydney.

Die restlichen 160 km bis zu unserem Ziel zogen sich doch noch ganz schön hin. Etwa 30 km vor Sydney wurde der Verkehr dichter, über die Harbour Bridge kamen wir schließlich ins Zentrum der Stadt – endlich am Ziel! Wir suchten uns eine Unterkunft im Stadtteil Kings Cross, das Holiday Lodge Hotel: zentrumsnah, aber nicht so teuer. Da Parken sehr teuer und der öffentliche Nahverkehr innerhalb von Sydney gut ausgebaut ist, entschlossen wir uns, das Auto schon heute und damit einen Tag früher abzugeben. Der Abschied von unserem treuen Freund fiel nach rund 4.500 km doch schwer. Danach brach Lothar zu einer kleinen Erkundung der Gegend auf und besorgte Lebensmittel, während Andrea sich mal wieder um die Wäsche kümmern durfte.

75. Tag – 15.03.2006

Für unseren ersten Tag in Sydney hatten wir uns, wie fast jeder Tourist, die Sydney Oper und die Harbour Bridge als Ziel vorgenommen. Gegen 9:00 h brachen wir zu Fuß zu unserer Stadterkundung auf. Unsere erste Station war der botanische Garten.

Im Botanischen Garten waren wir fasziniert von der großen Fledermauskolonie. Überall in den Bäumen hingen Fledermäuse und ließen sich von den Menschen überhaupt nicht irritieren. Eine Parkmitarbeiterin erklärte uns, dass man gar nicht glücklich über diese Parkbewohner ist: Der alte Baumbestand wird geschädigt (u.a. von den Hinterlassenschaften dieser Tiere). Vertreiben kann man die Fledermäuse auch nicht, da sie unter Naturschutz stehen. Wir spazierten weiter durch die sehr schönen Anlagen des Botanischen Gartens. Die alten Bäume bildeten einen ziemlichen Kontrast zu der modernen Skyline von Sydney. Am Government House beobachteten wir jede Menge Kakadus.

Wir erreichten schließlich Sydney’s weltberühmte Oper. Das Opernhaus erschien uns nicht so strahlend weiß wie auf den Bildern. Wir verzichteten auf eine Führung, was wir zwei Tage später bedauerten: Auf unserem Flug nach Peking wurde ein Film über den Bau der Oper gezeigt und diese Führung wärmstens empfohlen. Auf der Terrasse vor dem Sydney Opera House machten wir erstmal eine Kaffeepause mit Blick auf die Harbour Bridge.

Danach ging es bei leichtem Nieselregen über den Circular Quay in Richtung Harbour Bridge. Entlang des Circular Quay gibt es viele Restaurants, kleine Parks, Fährterminals und eine Bahnstation. Es ist immer jede Menge los: Kleinkünstler, Touristen, Verkäufer und eine Ausstellung der United Buddy Bears. Künstler aus aller Welt gestalteten Bären, die ihr jeweiliges Land präsentieren und zusammen für Verständnis, Toleranz und Frieden werben sollen. Die Idee stammt übrigens aus Berlin (daher die Bären). Wir fanden den deutschen Bären nicht so Klasse. Trotz des nicht ganz so tollen Wetters war die Atmosphäre irgendwie entspannt und fröhlich, keiner lies sich die Laune verderben.

Wir wollten weiter zum ’Pylon Lookout’, einem Aussichtspunkt in einem Pfeiler der Harbour Bridge. Von der Aussichts-Plattform hatten wir dann einen tollen, beeindruckenden Blick auf Sydney. Wir sahen auch ein paar Gruppen auf dem Bridge Climb: Angeseilt läuft man auf einem Bogen der Harbour Bridge bis zum Scheitelpunkt. Das muss ein ziemlich cooles Gefühl sein, dort oben rumzulaufen und einen einmaligen Panoramablick auf Sydney zu genießen. Wir hatten auch kurz überlegt, aber das Wetter war uns zu unsicher – nächstes Mal.

Mit der U-Bahn fuhren vom Circular Quay zur Central Station, in der Nähe von Chinatown. Schon mal ein Vorgeschmack für unsere anstehende China-Reise. :-) In Chinatown kann man günstig essen und Souvenirs kaufen. Wir fanden zwar nix, aber es war ganz amüsant. Wir bummelten entlang der George Street zum Queen Victoria Building (QVB), einem sehr schönen Einkaufscenter. Das riesige Gebäude stammt aus dem späten 19. Jahrhundert, besonders beeindruckend waren die Uhren an der Decke der Halle und die edle Einrichtung. Wir suchten wieder nach Souvenirs und fanden ein schönes Didgeridoo. Es war allerdings recht teuer und wir konnten uns noch nicht zum Kauf entschließen. Inzwischen war es bereits 19:00h und wir waren ziemlich hungrig und müde. Also liefen wir zurück zu unserem Hotel in Kingscross und kauften unterwegs in einem indischen Takeaway was zu essen. Während unseres üppigen Mahls, schauten wir uns im TV die Eröffnung der Commonwealth Games in Melbourne an. Bis 1:00 h waren wir dann noch im Internet-Café, um endlich unseren ersten Weblog-Bericht einstellen zu können.

76. Tag – 16.03.2006

Wir hatten uns für unseren letzten Tag in Sydney viel vorgenommen. Nach einem spärlichen Frühstück ging es bereits um 7:30 h ins Internetcafé, um unseren ersten Weblog-Bericht fertig zu stellen. Geschafft! Nächster Punkt auf der Agenda: Souvenirs einkaufen. Gegen 9:00 h fuhren wir mit der der Bahn zum wohl günstigsten Ort in Sydney, um Souvenirs einzukaufen, Paddy’s Market in Chinatown. Ähnlich wie bei Bugis in Singapur, gibt es hier viele kleine Geschäfte und Stände dicht aneinander gedrängt. Lothar kam in einen regelrechten Souvenir-Kaufrausch! Schließlich fehlten uns nur ein Didgeridoo und ein Bumerang, als Andenken für uns. Gestern hatten wir ja im QVB ein Didgeridoo gesehen, dass uns gut gefiel. Also machten wir uns noch mal auf den Weg dorthin und Lothar setzte sein Verhandlungsgeschick ein, um einen besseren Preis zu bekommen. Mit Erfolg! :-)

Auf dem Rückweg zum Hotel besorgten wir uns noch schnell eine Paketbox. Im Hotel hieß es dann schnell Päckchen für Deutschland packen. Nach der Post wollten wir direkt zur Bondi Beach. Mit Paket, Digeridoo, Bodyboard und Badesachen zur Post. Nach ewig langer Warterei (die Post ist anscheinend überall auf der Welt gleich) waren unsere Sachen auf dem Weg nach Deutschland. Auf nach Bondi Beach! Wir verließen das Postgebäude – und es fing an zu regnen! Lothar’s Traum von Strand mit Bikinischönheiten zerplatzte wie eine Seifenblase. Etwas deprimiert machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel. Unterwegs trafen wir eine nette junge Frau und ihre kleine Tochter, der wir unser Bodyboard schenkten. Sie freuten sich beide riesig.

Zurück im Hotel überlegten wir uns schnell einen Alternativplan. Zum Abschied von Sydney machten wir eine kurze Tour mit der Monorail und gingen dann ins Aquarium von Sydney. Das Sydney-Aquarium hat uns sehr gefallen und wir können einen Besuch nur empfehlen. Besonders beeindruckend fanden wir die Haie und eine Nachbildung des Lebensraumes des Great Barrier Reef. In einem netten Restaurant in Darling Harbour genossen wir unser Abschiedsessen von Sydney. Mit Blick auf die Skyline von Sydney und den Vollmond zwischen den Hochhäusern blickten wir etwas wehmütig auf unsere schöne Zeit in Australien zurück. Morgen geht es weiter nach China!












Durch Anklicken der Bilder gelangt man zu unserem Webalbum mit zusätzlichen Fotos: http://picasaweb.google.com/AndreaundLothar
Unser Videos sind hier zu finden: http://video.google.com/videosearch?q=andrealothar&num=10&hl=de&so=1&start=0

9. März 2006

Von Bundaberg nach Surfers Paradies

61. Tag – 01.03.2006

Nachdem sich Lothar´s Zahnschmerzen nicht mehr gemeldet haben, konnten wir getrost weiter Richtung Süden fahren und unserem geliebten Rocky Adieu sagen. Zuvor frühstückten wir noch in der Stadt und gingen ins Internet, wir kannten uns ja mittlerweile gut aus. Heute war das Wetter relativ schlecht, während der Fahrt gab es immer wieder heftige Regenschauer. Einen ersten Zwischenstopp machten wir in Gladstone, eine nicht besonders sehenswerten Industriestadt mit einem großen Hafen. Wegen des schlechten Wetters strichen wir den geplanten Besuch von ’Agnes Water’ und ’Town of 1770’. Diese kleinen Orte liegen idyllisch auf einer Halbinsel und sind ziemlich bekannt Ferienorte. Hier war es auch, wo James Cook anno 1770 als erster Europäer einen Fuß auf den australischen Kontinent gesetzt hat.

Am späten Nachmittag kamen wir an unserem Zielpunkt Bundaberg an, einer schönen Kleinstadt an der Küste, die auch ’Tor zum Great Barrier Reef’ genannt wird und in der es entsprechend viele Tauchangebote gibt. Wir sind jedoch wegen einer anderen Attraktion gekommen: Den Schildkröten. Hier ist das größte Brutgebiet von Meeresschildkröten an der Ostküste Australiens.

Zunächst mussten wir uns aber eine Unterkunft suchen, was mal wieder nicht so einfach war. Gelandet sind wir schließlich im Gefängnis, sprich im Cellblock Backpacker. Das umgebaute Gefängnis bietet dem Normalbürger auch mal die Möglichkeit, hinter ’schwedischen Gardinen’ zu sitzen bzw. zu schlafen. Unsere Zelle war relativ geräumig, ca. 8 qm mit Doppelstockbett und einem Fernseher. Wir hatten schon viel schlechtere Unterkünfte. Das ’Cellblock Backpacker’ fällt wohl auch unter die Kategorie ’Partyhostel’. Direkt am Pool gibt es eine große Hausbar, an der sich meist betrunkene Briten bis spät in die Nacht bei lauter Musik amüsieren.

Über das Hostel buchten wir eine Turtle-Exkursion und wurden so gegen 19 h abgeholt. Im Mon Repos Conservation Park besteht die Möglichkeit beim Schlüpfen der gefährdeten ’Loggerhead’-Schildkröten dabei zu sein. Man muss aber schon ein bisschen Glück und Geduld haben. In den Monaten von November bis Februar kommen die ’Loggerhead Turtles’ an den Strand und legen ihre Eier ab. Nach ca. 8 Wochen schlüpfen dann die Babyschildkröten. Nur eine begrenzte Anzahl von Zuschauern darf jedes Mal dabei sein und man muss geduldig auf eine Nachricht der Ranger warten, dass das Schlüpfen kurz bevor steht.

Während des Wartens im Eingangsbereich des Parks besichtigten wir eine kleine Ausstellung, in der wir einige interessante Einzelheiten über das Leben der Schildkröten und die vielen Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, erfuhren. Danach folgte noch eine Diashow unter freiem Himmel – gut das es nicht regnete. Wir hatten bei Show unerwarteten Besuch: Ein Possum, schon bekannt bei den Rangern, lief gemütlich an der hinteren Zuschauerreihe vorbei und erregte entsprechendes Aufsehen. Wir glaubten schon nicht mehr daran, als plötzlich die Durchsage kam, dass man ein Nest gefunden habe.

Im Dunkel ging’s dann ganz leise am Strand entlang bis zum entdeckten Nest. Dies war bereits teilweise ausgegraben. Als dann alle da waren, wurde die letzte Sandschicht entfernt. Es dauerte einige Minuten, doch dann endlich kam das erste Schildkrötenbaby zum Vorschein. Es folgenden immer mehr. Vom Licht der Taschenlampe angezogen wurden die Kleinen erstmal in eine Art Käfig geschleust, um sie dort zu zählen. Das Nest wurde ausgiebig nach ’Überlebenden’ untersucht. Es waren insgesamt über 100 Tiere. Die Besucher durften die Babyschildkröten auch mal in die Hand nehmen. Danach hieß es auch schon wieder Abschied nehmen von den süßen kleinen Babys. Die Gruppe markierte rechts und links den Weg zum Meer. Der Käfig wurde geöffnet und die Schildkröten folgten dem Licht der Ranger in Richtung Meer. Wir mussten ganz still stehen, um die Babyschildkröten, die immer wieder von der Brandung zurückgespült wurden, nicht zu verletzen. Nach ca. 10 Minuten waren dann alle im Meer. Man erklärte uns, das nur sehr wenige der jungen Schildkröten so lange überleben werden, um an diesen Strand zurückzukommen und ihrerseits Eier zu legen. Wir waren vom dem Ganzen sehr beeindruckt und es war bestimmt eines der Highlights unserer Weltreise.

62. Tag – 02.03.2006

Der Tag begann wieder mit Regen. Trotzdem machten wir noch einen kleinen Stadtbummel, um uns Bundaberg etwas anzuschauen. Eine nette kleine Stadt mit historischen, liebevoll restaurierten Gebäuden, unserem Eindruck nach etwas lebendiger als Rocky.

Unser heutiges Ziel war Hervey Bay, vor allem bekannt als Ausgangspunkt für Touren nach ’Fraser Island’. Unterwegs machten wir einen Kaffee-Pause in Childers, das vor ein paar Jahren traurige Berühmtheit in Australien erlangte, als bei einem Brand im 15 Backpacker ums Leben kamen. Das Café war aber echt gemütlich und der ’German Applecake’ mit ’Real Coffee’ war ein echter Genuss.

Bei unserer Ankunft in Hervey Bay regnete es immer noch. Wir fanden eine – zumindest auf den ersten Blick – sehr schöne Unterkunft, das Aussi Woolshed Backpacker. Wir stellten dann doch ein paar Mängel fest. Aus unserer Sicht besonders nervig: die Küche war nicht besonders gut ausgestattet und hatte einen uralten, gefährlichen Gasherd. Draußen regnete es immer noch, wir machten einen kurzen Regenspaziergang an die Beach von Hervey Bay, aber es war absolut gar nix los. Wir erkundigten uns nach den Abfahrtszeiten für die Touren nach ’Fraser Island’, wollten die Entscheidung aber erst morgen früh treffen.

63. Tag – 03.03.2006

Der neue Tag begann wie der alte aufgehört hatte – mit Regen. Zwar nicht ganz so stark, aber Regen. In einem Internet-Café besorgten wir uns den Wetterbericht für die nächsten Tage. Noch mehr Regen. Also strichen wir den geplanten Ausflug nach Fraser Island endgültig und fuhren statt dessen weiter Richtung Brisbane. Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt und gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. Um die Insel zu erkunden ist ein Allradfahrzeug sinnvoll bzw. notwendig. Neben den Offroad-Möglichkeiten gibt noch eine weitere Touristenattraktion, die mit Fraser Island in Verbindung gebracht werden: die Dingos, eine spezielle australische Wildhundrasse, die auf dieser Insel besonders häufig anzutreffen ist.

Den ersten Stopp des Tages machten wir in Maryborough, einer kleinen Stadt mit einem gut erhalten historischen Kern. Wir besuchten zunächst das ’Bond Store’-Museum, indem die Geschichte des Hafens, der früher als Einwanderungshafen für Queensland eine bedeutende Rolle spielte sowie die Entwicklung der Stadt dargestellt werden. Danach bummelten wir noch etwas am Mary River entlang und durch die Straßen des historischen Zentrums der Stadt. Dabei erfuhren wir übrigens, das Maryborough die Geburtsstadt der ’Mary Poppins’-Autorin Pamela Lyndon Travers ist.

Weiter ging es. Immer wieder gab es unterwegs Regenschauer. Da das Schließlich kamen wir nach Noosa, eine besonders unter Surfern bekannte kleine Ferienstadt. Zuerst ging es zum Strand, um in den letzten Sonnenstrahlen noch ein paar Surfer und die beeindruckenden Wellen zu bewundern. Schließlich war es fast dunkel und wir mussten uns um unsere Unterkunft kümmern. Wir fanden ein Zimmer im Noosa Backpacker Resort, das zwar ganz geräumig war aber auch ziemlich spartanisch eingerichtet. Eigentlich wollten wir ja noch was kochen, aber die Küche war zu schlecht eingerichtet und außerdem ziemlich überfüllt. Also Essen gehen. Das Restaurant des Backpackers war ausgebucht und so liefen wir durch den beginnenden Regen, um etwas zu Essen zu finden. Mit Erfolg – wir fanden ein echt tolles Restaurant, das unsere Stimmung wieder steigen ließ ;-)

64. Tag – 04.03.2006

Nach dem Frühstück und einem morgendlichen Jogginglauf ging es erstmal zur Touristeninformation. Wir wollten uns nach dem Wetter der nächsten Tage, Unterkünften und Aktivitäten hier in Noosa erkundigen. Die nette Dame, die sogar Deutsch sprach, gab uns einige Tipps und empfahl uns das YHA gleich um die Ecke. Das Wetter sollte in den nächsten Tagen besser werden. Außerdem erzählte sie uns, das am 7./8.3. ein Surferfestival hier in Noosa stattfindet. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand, um noch mal die Surfer zu sehen, entschieden wir uns, heute nach Brisbane zu fahren und für das Surferfestival wieder zu kommen. Die Unterkunft wollten wir schon mal buchen. Das YHA war uns zu teuer, wir fanden aber ein nettes Motel (’Sandy Court’), das wir schon mal reservierten. Bevor wir nach Brisbane aufbrachen, wollten wir uns noch die Kitesurfer in ’Noosa Woods’ ansehen. Kitesurfen ist ein ziemlich rasante Sportart. Auf einem kleinen Surfbrett stehend wird man von einem Lenkdrachen (engl. Kite) gezogen. Bei entsprechenden Windverhältnissen kann man sehr schnell werden und sehr hohe Sprünge über die Wellen machen. Leider waren keine Surfer in Sicht. Also machten wir uns auf den Weg nach Brisbane.


Unterwegs hielten wir noch in Eumundi, wo gerade Markttag war. Der Markt ist sehr bekannt in der Gegend und findet immer Mittwochs und Sonntags statt. Es gab eine große Auswahl an Ständen und viele interessante Dinge und Leute zu sehen. Dann ging es weiter nach Brisbane und dort zur Touristeninfo in der Queen Street Mall. Eine sehr nette Dame half uns ein Zimmer über Internet zu buchen (und auch gleich zu bezahlen), das mit ca. 45 € innerhalb unseres Budgets lag.


Da unsere Unterkunft ja sicher war, bummelten wir noch ein bisschen die Queen Street Mall, eine der Haupteinkaufsstraßen von Brisbane, entlang. Etwa 15 Minuten nachdem wir die Touristeninfo verlassen hatten, klingelte unser Handy. Der Manager des Hotels, das wir gebucht hatten, war dran. Es gäbe doch kein Zimmer. Mist! Er gab uns eine Nummer, bei der wir wegen der Rückzahlung anrufen sollten. Wir waren etwas verwirrt und gingen zurück zur Touristeninfo, um mal nachzufragen. Unsere nette Helferin war noch da und obwohl es kurz vor Ende der Öffnungszeiten war, rief sie für uns an und versuchte zu klären, was schief gelaufen ist. Letztendlich hatte das Hotel wohl vergessen, dass Reservierungssystem auf den aktuellsten Stand zu bringen. Eigentlich hätte man uns aber gar nicht direkt anrufen dürfen. Auf jeden Fall bekamen wir für nur 6 € mehr ein Zimmer im ’Oaks’ angeboten, einem 5-Sterne-Hotel, das zur gleichen Kette wie das erste Hotel gehörte. Wir nahmen das Angebot natürlich an. Das Oaks liegt sehr zentral am Brisbane River, von unserem Zimmer hatten wir einen tollen Blick über den Fluss und die Stadt. Eigentlich war es ja gar kein Zimmer sondern eher eine Suite: mindestens 40 qm, mit Küchenzeile, Essecke und Whirlpool. Wir waren sprachlos und glücklich. Abends machten wir noch einen Bummel durch die Stadt, aber es war nicht viel los.

65. Tag – 05.03.2006

Nach den Strapazen der vergangenen Tage wollten wir es heute geruhsam angehen. Es standen eigentlich nur drei Punkte auf der Tagesordnung: Relaxen, Shoppen und Internet. Den ersten Punkt arbeitete wir bis ca. 11h ab. Danach hieß es den australischen Einzelhandel anzukurbeln, was wir mit einem paar heruntergesetzten Joggingschuhen für Andrea auch taten ;-) Im Internet haben wir unseren ersten Bericht über Singapur eingestellt, jedoch noch nicht veröffentlicht. Das Einstellen der Bilder machte uns noch einige Probleme. Abends sind wir dann schön Essen gegangen. That’s it! Es muss auch mal weniger abenteuerliche Tage geben.

66. Tag – 06.03.2006

Wir wollten Brisbane nicht den Rücken kehren ohne eine ausführliche Stadtbesichtigung zu machen. Brisbane ist die Hauptstadt von Queensland und mit 1,7 Mio Einwohnern die drittgrößte Stadt Australiens.

Bei unserem Stadtrundgang orientierten wir uns am Lonely Planet. Bevor es losging gab es eine Stärkung beim Roten Kreuz.. Kaffee und Sandwichs zum unschlagbar günstigen Preis, serviert von netten älteren Damen – unser Geheimtipp für Brisbane Backpackers. Der eigentliche Start war die City Hall. Das Gebäude wurde 1930 eingeweiht und man kann mit dem Fahrstuhl (aus der gleichen Zeit) bis zum sog. ’Observation Deck’ des Glockenturms fahren. Von hier aus hatten wir einen herrlichen Rundumblick auf Bisbane. Die Skyline erinnerte uns an Frankfurt. Im Erdgeschoss gibt es noch eine interessante Ausstellung über die Geschichte von Brisbane.

Nächste Station unseres Stadtrundgangs war der ‚Shrine of Rememberance’. Hier brennt in einem kleinen Park, umringt von Hochhäusern, die ewige Flamme für die Opfer der vergangenen Kriege. Ganz in der Nähe befindet sich die wunderschöne St. Stephan´s Kathedrale mit dazugehöriger Kapelle aus dem Jahre 1850, die ällteste Kirche der Stadt. Weiter ging’s zum Botanischen Garten, einem wunderschönen Park der an das Unigelände angrenzt. Im Hinblick auf das Reisebudget nahmen wir unseren Lunch in der Mensa ein.

Über die Brücke ging es dann zur schäl Sick bzw. zu den South Bank Parklands. Diese Seite des Brisbane Rivers ist im Gegensatz zu der furchtbaren, mehrspurigen Stadtautobahn mit einer herrlichen Parklandschaft angelegt worden. Es gibt sogar ein künstliches Strandbad, 'The Streets Beach'. Von hier aus kann man am Sandstrand die Skyline von Brisbane genießen, was wir auch taten. Genial! Zum Abschluss besuchten wir noch die nepalesische Pagode des Parks, die vollkommen aus Holz gebaut ist. Das ganze Jahr finden in der 'South Banks' Veranstaltungen statt.

Uns taten nach Rückkehr ins Hotel schon ein bisschen die Füße weh.

67. Tag – 07.03.2006

Wir wollten heute die Eröffnung des Surfer-Festivals in Noosa miterleben. Entgegengesetzt zu unserer allgemeinen ’Marschrichtung’ gen Süden fuhren wir zur Sunshine Coast in den Norden. Das Festival sollte erst am Nachmittag beginnen und wir hatten noch genügend Zeit für einen Abstecher. Über den Bruce Highway gelangten wir zum Glass-House-Mountain-National-Park. James Cook war Namensgeber dieser Landschaft: Als er 1770 an der Küste des heutigen Queensland entlang segelte, erinnerten ihn die vulkanischen Felsspitzen bei Regen an die riesigen Glasschmelzöfen in seiner Heimat Yorkshire. Die meisten Aussichtspunkte kann man bequem mit dem Auto erreichen. Nach einer Stärkung in Glass Mountain Town ging es weiter in Richtung Noosa.

Unterwegs sahen wir mehrmals Plakate von einer Kartbahn in der Nähe. Kurz entschlossen fuhren wir hin. Es war wenig los und wir hatten die riesige Kartbahn ganz für uns allein. Nach einer sehr laschen und unprofessionellen Einweisung (der TÜV in Deutschland hätte seine Freude) konnte das Rennen beginnen. Es machte sehr viel Spaß und war einen schöne Abwechslung.

Pünktlich zur Eröffnung des Surfer-Festivals kamen wir in Noosa an. Die Atmosphäre war ausgelassen und entspannt, ein bisschen hippiemäßig. Es gab viel Musik, ein kostenloses BBQ und coole Typen mit und ohne Surfbrett. Lothar fragte sich, ob man sich auch ein Surfbrett ausleihen kann, nur um damit am Strand rumzulaufen . Zu Beginn gab es einen ’Showteil’, z. B. mit einer Vorführung der ’Surfdancers’ – Kids, die mit ihren Surfbrettern eine Art Tanz vorführten. Dann baten ein paar Vertreter der lokalen Aboriginals-Gemeinde mit einem Tanz-Gebet um den Segen der Götter und gutes Gelingen. Nächster Punkt war die Vorstellung der Teilnehmer am Wettbewerb, u. a. ein paar Jungs aus Neuseeland, die dann auch gleich einen 'Haka' vorführten, den 'Kriegstanz' der Maori. War echt lustig. Einige Teilnehmer hatten Wasser aus ihren Ländern mitgebracht. Das wurde in einer Schüssel gesammelt, alle paddelten auf ihren Surfbrettern aufs Meer hinaus und bildeten einen Kreis. Das Wasser wurde ins Meer geschüttet, um beim ’Surfgott’ für gute Wellen zu bitten.

Bei unserem ersten Aufenthalt in Noosa hatten wir ja bereits unsere heutige Unterkunft, das Sandy Court Motel reserviert, ein nettes Motel mit großzügigen Zimmern und akzeptablen Preisen. Viele der anderen Gäste waren für einen längeren Urlaub hier. Wir führten ein privates Tischtennis-Turnier durch, in dem Lothar sich knapp behaupten konnte ;-)

68.Tag – 08.03.2006

Morgens joggten wir entlang des Noosa River. Eigentlich eine schöne Art den Tag zu beginnen, man muss nur den "inneren Schweinehund" erstmal überwinden. Heute sollte es wieder in Richtung Sydney und damit nach Süden gehen. Aber wir wollten erst noch ein paar Stunden in Noosa verbringen. Erstmal ging es zur Sunshine Beach. Dort badeten wir und schauten den Surfern bei ihrem Wettbewerb zu. Na ja, am Strand roch es ziemlich nach Fisch, die Wellen waren etwas klein und den Surfern gelangen eigentlich keine besonders spektakulären ’Wellenritte’. Darum war es etwas langweilig und wir brachen bald auf.

Wir wählten diesmal den kürzesten Weg an Brisbane vorbei zur Gold Coast. Schnelligkeit hat ihren Preis, wir fuhren über die Gateway Toll Bridge und bezahlten eine kleine Gebühr. Die Brücke war echt beeindruckend: sie war lang und es ging ziemlich steil hinauf bis zur Mitte der Brücke. Dort standen wir auch das erste Mal in Australien im Stau. Auf dem weiteren Weg entlang des Pacific Highway sahen wir jede Menge Hinweisschilder auf große Themenparks. Man merkt sehr schnell, dass die Gold Coast ein sehr beliebtes Ferienziel in Australien und touristisch stark erschlossen ist. In Helensvale bogen wir auf den Gold Coast Highway ab, der uns näher an die Küste brachte. Auf einmal wurden die Häuser immer höher, riesige Wolkenkratzer säumten die Straße. Wir waren in Surfers Paradise angekommen. Die Stadt ist berühmt für ihre beeindruckende Skyline und den Strand mit wunderbaren Surfbedingungen. Die Hochhäuser sind nicht wie in anderen Städten Bürohäuser sondern hauptsächlich Ferienwohnungen und Hotels.

Wir quälten uns erstmal durch die Rushhour. Über die Touristeninformation bekamen wir dann noch ein einigermaßen günstiges Zimmer im Candlelight Holiday Apartments in Zentrumsnähe vermittelt. Nach dem selbst gekochten Abendessen machten wir noch einen kleinen Stadtrundgang und gingen an den Strand. Dort war gerade Nachtmarkt und wir trafen den netten Opal-Händler von Eumundi wieder. Diesmal kauften wir für Andrea eine schöne Kette mit Anhänger aus blauem Opal, die dank Lothar’s Verhandlungsgeschick echt günstig war. Danach saßen wir noch bis 24:00h in einem Internetladen, um den Weblog-Bericht über Singapur für EUCH fertig zu machen.

69.Tag – 09.03.2006

Heute schliefen wir erstmal aus. Dann ging es auf Stadterkundung. Unter anderem unterhielten wir uns mit einer Immobilienmaklerin, die ein neues Hochhausprojekt betreut. Der Wolkenkratzer mit Ferienwohnungen wird direkt am Strand gebaut und soll das zweithöchste Gebäude von Surfers Paradise werden. Sie erzählte uns, dass die Ferienwohnungen hier hauptsächlich als Kapitalanlage gesehen werden: der Quadratmeter kostet Minimum 6.000 € und die kleinste Wohnung gibt es ab etwa 600.000 €. Trotz dieser für uns unglaublichen Preise waren die meisten Apartments schon verkauft – und der Bau hatte noch nicht mal begonnen!

Die Gelegenheit war günstig ein paar Souvenirs zu kaufen. In einem Souvenirgeschäft mit großer Auswahl entdeckten wir u. a. Macademia-Nüsse mit Fischgeschmack. Die nette Verkäuferin ließ uns mal probieren. Echt eklig, würg!

Höhepunkt des Stadtbummels war der Besuch des höchsten Wohnhochhauses der Welt, das Q1. Der Turm ist 322,5 m hoch, hat 80 Stockwerke, die mit einem der schnellsten Fahrstühle der Welt verbunden sind. Um zur Aussichtsplattform zu gelangen, muss man erstmal durch einen gründlichen Sicherheitscheck. Auf der Aussichtsplattform hat man einen beeindruckenden Blick auf die Gold Coast und auf Sufers Paradise. Wir sahen uns auch einen Film über erdgeschichtliche Entwicklung speziell dieser Region und die Geschichte von Surfers Paradise an.









Für den Nachmittag stand ein Strandbesuch auf dem Programm. Aber natürlich nicht ohne eine Surfbrett. Wir wählten allerdings die Einsteigervariante und kauften bei Woolworth ein Bodysurfboard. Es macht riesigen Spaß, so die Wellen zu bezwingen. Es erfordert etwas Geschick und Erfahrung, den richtigen Augenblick für die perfekte Welle zu erwischen.


Abends aßen wir in einem der zahlreichen Fischrestaurants im Zentrum. Wir probierten Austern und Hummer, war relativ günstig. Auf den Straßen war noch viel los, die Atmosphäre entspannt, Ferienstimmung. Insbesondere Lothar fühlte sich hier sehr wohl und war traurig, dass wir morgen weiterziehen mussten.




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