28. Januar 2006

Tranzalpin, Whale Watching in Kaikoura

23. Tag - 22.01.2006


Heute ging es mit 'Magic Bus' weiter auf unserer 'Southern Discovery'-Tour nach Dunedin. Der Bus wurde wieder von einer Frau gefahren: Rachel, ebenfalls sehr nett. Es war ziemlich voll und deshalb konnten wir zum ersten Mal nicht nebeneinander sitzen *schnief*.

In Dunedin hatten wir ein nettes Hostel, das 'Central Backpackers', in dem sehr großer Wert auf Ordnung gelegt wird. In der Küche hat jeder Gast einen eigenen Behälter, um seine Lebensmittel zu verstauen und einen für den Kühlschrank. Das gefiel uns nach dem bisherigen Küchenchaos in vielen Hostels ziemlich gut. Wir sind wohl doch typische Deutsche ;-)


Am Nachmittag haben wir uns dann Dunedin angeschaut. Die schottischen Einflüße sind unübersehbar. Besonders schön fanden wir den restaurierten Bahnhof. Abends haben wir uns im Hostel noch zusammen mit anderen die DVD 'School of Rock' angeschaut. Übrigens eine gute Methode (besonders mit Untertiteln) um die englischen Sprachkenntnisse zu erweitern.



24.Tag - 23. 01.2006
Nachdem der Bus alle von den verschiedenen Hostels eingesammelt hatte, ging es noch in Dunedin zum ersten Stopp an der Baldwin Street, die steilste Straße der Welt. Das Hochlaufen war für uns erfahrene Bergwanderer kein Problem ;-)

Dann ging es weiter an der Ostküste entlang zu den 'Moeraki Boulder', fast kreisrunde große Felsen mitten auf dem Strand. Von der Küste führte die Strecke weiter durch wunderschöne Landschaften, vorbei an Seen mit türkisblauen Wasser. Am Lake Pukaki hatten wir einen tollen Blick auf den höchsten Berg Neuseelands, den Aoraki/Mount Cook.



















Nachmittags kamen wir an unserem Ziel Lake Tekapo an, wo ein besonderes Abenteuer auf uns wartete: Pferdereiten. Für Lothar war es das erste Mal und dementsprechend nervös war er auch. Seine Befürchtungen waren jedoch unbegründet; ihm wurde Dick, das gutmütigste Pferd der Truppe, zugeteilt. Lothar und Dick wurden sehr schnell Freunde. Mit von der Party waren auch Sasha und Ryan aus Irland. Ryan fand es übrigens echt Klasse, daß wir wegen der Fußball-WM nach Deutschland zurückfliegen.









Am Abend gab´s ein Barbecue (BBQ), zu deutsch einen Grillabend. Die Würste hier schmecken uns zwar nicht, aber das Steak war prima.

25. Tag - 24.01.2006

Ziel heute war Christchurch, die größte Stadt der Südinsel. Wir waren relativ zeitig da und haben den Nachmittag für einen Stadtspaziergang genutzt. Der englische Einfluß ist stark spürbar, es gibt sehr viele Parks (deshalb wird Christchurch auch die Gartenstadt Neuseelands genannt).

Auf dem Rückweg wollten wir noch kurz Lebensmittel einkaufen. Lothar schaute auf den Stadtplan und gab die Richtung vor. Nach einer Viertel Stunde kamen Andrea leise Zweifel, da der Supermarkt doch ganz in der Nähe sein sollte. Andrea schaute sich den Plan auch mal an und stellte fest, daß wir zwar in der richtigen Straße aber in die falsche Richtung unterwegs waren! Soviel zu Männern und ihrem Orientierungssinn.

26. Tag - 25.01.2006

Ziemlich zeitig ging es zum Bahnhof von Christchurch, wo wir Fahrkarten für den Tranzalpin kauften. Der Tranzalpin fährt jeden Tag von Christchurch über die neuseeländischen Alpen nach Greymoth an der Westküste und wieder zurück. Die Strecke gilt als eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt. Wir entschlossen uns, nur bis
Arthur´s Pass zu fahren (die Strecke danach wurde sowieso gerade repariert und man hätte mit dem Bus weiterfahren müssen). Leider war das Wetter nicht so gut, Regen und Wolken. Von der schönen Landschaft war nicht viel zu sehen. Trotzdem fanden wir die Eisenbahn toll.



















In Arthur´s Pass haben wir zunächst eine Wanderung zu den 'Devil Punchbowl'-Wasserfällen unternommen. Weil bis zur Abfahrt des Zuges noch reichlich Zeit war, sind wir noch zu einem Aussichtspunkt gelaufen, von wo wir einen guten Blick über das Tal hatten. Nach der Rückkehr in den Ort gönnten wir uns auf der Terrasse eines Café´s ein Sandwich. Gerade als wir uns fragten, warum hier soviele Schilder davor warnten, die
Keas (eine Papageienart, die es nur in Neuseeland gibt) zu füttern, hörten wir ein Geräusch über uns. Plötzlich saß einer diesen frechen Vögel vor uns auf dem Tisch und bettelte um Fressen. Wir waren ziemlich beeindruckt von seiner Größe.

Auf der Rückfahrt verbesserte sich das Wetter leider nicht. Abends sind wir noch ausgegangen: Mittwoch ist der traditionelle 'Ausgehabend' der Studenten in Christchurch, aber von aufregenden Nachleben haben wir nicht viel gesehen ;-) In einer Karaoke-Bar war es trotzdem ganz lustig.


27. Tag - 26.01.2006

Mit 'Magic Bus' - wieder eine Busfahrerin - ging es von Christchurch nach
Kaikoura. Leider haben wir ihren Namen und auch Einiges anderes akustisch nicht verstanden. Kaikoura ist bekannt für die Möglichkeit, Wale zu beobachten und mit Delfinen zu schwimmen.

Über 'Magic Bus' haben wir noch Plätze für das begehrte "
Whale Watching" bekommen. Irritiert durch die Angaben der Busfahrerein hätten wir beinahe unser Boot verpasst. Die ersten 30 Minuten ging es rasant über die Wellen. Vor Abfahrt hatte man die Passagiere bereits vor dem rauen Wellengang gewarnt. Auf der Fahrt wurde Einiges zu Walen erklärt und die aktuelle Meerestiefe (mittels Radar) angezeigt. Als wir die wahrscheinliche Auftauchstelle bei einer Meerestiefe von 10.000 m erreicht hatten, wurden die Motoren abgestellt und das Warten begann. Mittels moderner Technik werden die Wale in diesem Gebiet geortet und es kann der wahrscheinliche Zeitpunkt und Ort des Auftauchens ermittelt werden.


















Nach ca. 20 Minuten gespannten Wartens tauchte tatsächlich einer dieser Giganten, ein Pottwal, auf und die Fotosession auf dem Sonnendeck begann. Alle beobachteten den Wal, wie er sich minuntenlang treiben ließ, seine meterhohe Fontaine ausstieß und schließlich mit erhobener Schwanzflosse abtauchte. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis: Egal wieviele Filme oder Fotos man gesehen hat, es ist etwas ganz Besonderes dabei zu sein.

Nachdem der Wal abgetaucht war, fuhr das Boot zur nächsten Tauchstelle. Insgesamt haben wir vier Wale mehr oder weniger genau beobachten können. Dann kehrte das Boot um und auf dem Rückweg haben wir sogar noch Delfine und einen Albatros gesehen. Insgesamt war es einer der Höhepunkte unserer bisherigen Reise.

Zurück im Backpacker hatten wir noch genug Zeit für ein paar Runden im Swimming-Pool und zum Relaxen im Whirlpool. Zum Abschluß des Tages gab es bei einem herrlichen Sonnenuntergang selbstgekochte Pasta. Ein perfekter Tag.

28. Tag - 27.01.2006

Heute hieß es Abschied nehmen von der Südinsel. Von Kaikoura ging es nach
Picton. Auf dem Weg haben wir noch eine Seehundkolonie gesehen. In Picton angekommen, haben wir schon erste Erkundungen wegen eines Mietwagens gemacht. Die Fahrt mit der Fähre nach Wellington bei herrlichem Wetter war diesmal echt ruhig. Besonders die Ausfahrt durch den Malboraugh Sound war wieder sehr beeindruckend.











Wir haben wieder im 'Downtown Backpacker´s' übernachtet. Übrigens hat bereits Queen Elisabeth II. während ihrer Krönungstour in den 50ern hier geschlafen. Damals war das noch das 'Waterloo Hotel'. Im Werbeprospekt heißt es daher auch 'The luxury remained' - 'der Luxus ist geblieben'. Na ja - stimmt, wenn die Armaturen im Bad gemeint sind: Die stammen bestimmt aus den 50ern!

Am Abend hat Lothar die Stadt erkundet, während Andrea lieber relaxt hat (Vollbad und Lesen). Lothar war schwer beeindruckt von Wellington's Nachtleben am Freitag abends: Die Cuba Street verwandelte sich in eine Partymeile. Besonders auffallend waren die verkleideten Frauengruppen, die Junggesellinnenabschied feierten.

29. Tag - 28.01.2006

Bevor wir einen Mietwagen buchen, wollten wir uns das Auto erstmal anschauen. Die meisten Mietwagenfirmen haben ein Büro am Fährterminal. Kein Problem dachten wir uns, ist doch in der Nähe unseres Backpacker. Aus unserem geplanten kurzem wurde dann doch ein etwas längerer Fußmarsch. Wir stellten fest, daß es in Wellington zwei Fährterminals gibt. Nach einem 'spannenden' Marsch durch ein Industriegebiet gelangten wir endlich zum richtigen Terminal mit den Büro's zahlreicher Mietwagenfirmen - die leider geschlossen waren, da keine Fähre erwartet wurde. Mist - der ganze Weg war umsonst. Letztendlich buchten wir das Mietauto telefonisch und verabredeten, dass wir morgen früh vom Backpacker abgeholt werden.

Am Nachmittag besuchten wir das berühmte Nationalmuseum 'Te Papa'. Neuseeland-Reisenden können wir diesen Besuch nur empfehlen. Anschaulich und spannend werden Themen zur erdgeschichtlichen Entwicklung und Entstehung Neuseeland's, der Geschichte des Landes und den Ureinwohnern (Maori), der Tierwelt und Naturgewalten dargestellt.

Zum Abendessen wollten wir uns ein Stückchen Heimat gönnen und Pellkartoffeln mit Quark kochen. Leider ist der Gasherd im 'Downtown Backpacker´s' auch aus der Zeit des Queen-Besuches. Als nach 30 Minuten die Kartoffeln nicht mal ansatzweise weich wurden, haben wir aufgegeben und uns geschworen hier nicht mehr zu übernachten. Schließlich sind wir zum Essen nochmal in die Innenstadt und haben den Tag mit einem Bummel am Hafen ausklingen lassen.

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